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TA-TAA!
Das Tagungs- und Kulturhotel im Taunus

Limesstraße 16
61389 Schmitten-Oberreifenberg

Musikalität ist mehr, als nur im Takt zu sein

Klar weiß jeder Tangotänzer, dass alle Tangoorchester ihren eigenen Stil haben.  Genau das macht das Tanzen ja so spannend und abwechslungsreich. Tango Nerds erkennen nicht nur jedes Orchester innerhalb weniger Takte, sondern vertanzen die Musik oft bis zum letzten Off-Beat und Stakkato. Wir anderen Tangotänzer sind auf fachliche, didaktische und musikalische Hilfe angewiesen, um die komplexe Tangomusik tiefer erfassen und letztlich genussreich vertanzen zu können. Gerade weil das Musikverständnis für den Tango so unerlässlich ist, lädt das TA-TAA! immer wieder herausragende Tangomusiker und Tangolehrer zu Musikalitäts-Seminaren ein. Zum Auftakt der Musikalitäts-Seminare 2023 konnte das TA-TAA!  zwei der international führenden Tangomusiker, Ayelén Pais (Bandoneon) und Cristián Asato (Piano) - das Asato-Pais-Duo aus Buenos Aires -, gewinnen. Was für ein Glücksfall. 

Plötzlich verdichtet sich ein Prozess, der viele Tangotänzer Jahre beschäftigt, auf Tage. Die amüsant und mit verspielten, digitalen Elementen vorgetragene Historie der Tangomusik von den ersten Anfängen bis hin zur zeitgenössischen Tangomusik bildet die Grundlage. Die Tangogeschichte zwischen 1990 und 2023 ist so aktuell, dass sie noch gar nicht in den Geschichtsbüchern festgeschrieben ist. Nur wenige zeitgenössischen Musiker können vermutlich so tiefe Einblicke geben wie Aye und Cris, die seit Jahrzehnten Teil der Rezeption und Weiterentwicklung der Tangomusik in Buenos Aires sind. Nicht minder interessant ist ihr Detailwissen aus dem goldenen Zeitalter des Tangos. So hat sich beispielsweise Firpo selbst um ein großes Vermögen gebracht, indem er den Anfang der Cumparsita nicht aufgeschrieben hat, der aber von ihm stammt, wie Aye und Cris umgehend anhand von Tonmaterial des vergangenen Jahrhunderts belegen. Oder dass ein Friseur der beste Gitarrist von Buenos Aires gewesen sei, als die Gitarre noch Teil der Orchesterformation war.

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Hochinteressiert scharen sich Seminarteilnehmer um Aye und Cris, um Einzelteile des Bandoneons ganz nah zu betrachten. (Fotos: io)

Um die technischen Elemente der Tango-Musik besser verstehen zu können, gibt es gleich zu Beginn einen wichtigen Grundsatz: „Es ist leichter zu schauen, was der Körper macht, als was der Kopf denkt!“ Einfach mal im Takt mitlaufen, da habe man schon viel verstanden. Aber ganz so einfach bleibt es dann doch nicht. Wann haben wir 4/4, wann 3/4  oder 2/4 Takt? Wie ist das mit der Komposition, dem Arrangement, der Transkription und der Textur? Was bewirken Triolen, Arrastre, Phrasierungen, Brücken, unterschiedliche Arten von Synkopen? Warum Rhythmus oder Melodie und Countermelodie? Wie spielen Tempo, Dynamik und Volumen in die Musik? Welches Instrument übernimmt welche Rolle bei welchem Orchester?

Und wie unterscheiden wir nun die Orchester? Am Beispiel der vier Säulen der Tangomusik (D’ Arienzo, Troilo, Di Sarli und Pugliese) verdeutlichen Aye und Chris unfassbar virtuos die unterschiedlichen Stile der Orchester, indem sie El Choclo nacheinander vier Mal spielen. Jeweils im Stil eines der vier Orchester. Das prägnante Marcato von D‘ Arienzo ist ebenso präzise zu hören, wie das treibende Yumba von Pugliese, oder der geschlossene Schluss bei Di Sarli mit dem typischen hohen letzten Ton. Unzählige musikalischen Phänomene werden drei Tage lang live vorgespielt und erklärt. Zwischendrin zerlegt Aye ganz selbstverständlich ihr Bandoneon in seine Einzelteile, um die spezifische Tonalität des wichtigsten Instrumentes im Tango anschaulich erklären zu können. Musikunterricht vom aller feinsten. Runtergebrochen für Tangotänzer. Eine Offenbarung für Tangotänzer - und für ausnahmslos alle anwesenden Tango Nerds. DANKE Aye & Cris!

Die nächsten Musikalitäts-Seminare:

IQ! – Seminar mit Pepa Palazón – 22. – 25. Juni 2023, Einzelanmeldung möglich [mehr]

IQ! UP! – Seminar mit Mabel Rivero & Michael Lavocah – 26. – 29. Oktober 2023 [mehr]

 

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